Schmierfilm nach dem Nebeln – Ablagerungen von Nebelmaschinen
Seit der Antike wird versucht, durch atmosphärische Effekte bei Theater- oder Konzertveranstaltungen spezielle Akzente zu setzen. Sind auch die heutigen Verdampfer-Nebelmaschinen im Vergleich zu den damals gebräuchlichen Teer- und Schwefelfackeln viel effizienter und sicherer, gibt es doch mitunter unangenehme Begleiterscheinungen, nämlich schmierige Ablagerungen im Gerät und an umliegenden Oberflächen. Was man dagegen tun kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wodurch können Ablagerungen entstehen?
Das Problem entsteht vor allem bei Hazern. Ein derartiger Dunstwerfer verwendet ein spezielles Haze-Fluid, welches aufgrund seines geringen Wasseranteiles von zähflüssiger Beschaffenheit ist, wodurch es zur Bildung von Rückständen am Boden oder am Gerät kommen kann. Auch Luftfilter, etwa von Klimaanlagen, können auf diese Weise verstopft werden, außerdem entsteht extreme Rutschgefahr.
Was kann man tun?
Die Qualität des verwendeten Nebelfluids ist für einen rückstandsarmen Betrieb in jedem Fall von entscheidender Bedeutung. So führt der Einsatz eines Nebelfluids, welches auf destilliertem anstelle von demineralisiertem Wasser beruht, unweigerlich zur Entstehung besagter Ablagerungen. Auch Nebelfluide, in denen neben den üblichen Substanzen zusätzlich Mineralöle enthalten sind, hinterlassen schmierige Rückstände, insbesondere dann, wenn es sich nicht um hochraffineriertes Mineralöl handelt.
Ablagerungen können sich dabei nicht nur am Boden, sondern auch auf Galerien, Treppen oder ähnlichen Oberflächen bilden, ein derartiger Schmierfilm stellt eine ernsthafte Rutschgefahr dar. Mineralölhaltiger Dunst tendiert überdies dazu, sich über den Bühnenbereich hinaus auszubreiten, was zu Verstopfungen bei elektrischen Geräten und Luftfiltern führen kann. Es sollte daher stets das vom Hersteller spezifizierte Fluid verwendet werden, da jeder Nebelwerfer für die Verwendung eines bestimmten Nebelfluids konzipiert ist.
In Sachen Schmierfilm & Ablagerungen gibt es neben der Verwendung ungeeigneter Fluids auch noch andere Ursachen. So ist stets damit zu rechnen, dass etwas Nebelfluid verschüttet wird, auch ein Auseinanderreißen der Nebelschwaden, etwa durch einen Ventilator, der durch Nebelbewegungen optische Effekte erzeugen soll, kann zu Rückständen führen. Weiters führt ein „Transport“ des Nebels – etwa mittels eines Rohres – von der Nebelmaschine zum Einsatzort unweigerlich zu Aerosolausscheidungen an den tiefsten Stellen einer derartigen Konstruktion.
Auch die Temperatur spielt eine Rolle. Wird bei Geräten mit Wärmetauscher die Temperatur im Inneren nicht an die Verdampfungstemperatur des verwendeten Nebelfluids angeglichen, verdampft das Nebelfluid aufgrund der zu geringen Temperatur nicht vollständig, wodurch sich feuchte Partikel auf Oberflächen absetzen oder Teile der Nebelmaschine verstopfen können. Aus diesem Grund ist eine verlässliche und präzise Funktion des Thermostates unerlässlich, da dieser das Gerät nicht nur vor Überhitzung bewahrt, sondern auch die Fluidpumpe ausschaltet, sobald das Heizelement abkühlt. Dadurch wird verhindert, dass feuchtes und daher schmieriges Aerosol die Nebelmaschine verlässt.
Sind Ablagerungen gesundheitsschädlich?
Derartige „Hinterlassenschaften“ sind zwar grundsätzlich nicht giftig und auch nicht direkt gesundheitsschädlich, aber unhygienisch und können im schlimmsten Fall allergische oder asthmatische Reaktionen hervorrufen, ausserdem besteht erhöhte Rutschgefahr. Eine Gesundheitsgefährdung ist allerdings möglich, wenn die Verdampfungstemperatur zu hoch ist. In diesem Fall kann das Fluid verbrannt werden oder sich zersetzen, wodurch gesundheitsgefährdende Bestandteile entstehen können.
Wie schafft man Abhilfe?
Wichtig ist eine gründliche Reinigung von Nebelmaschine und sämtlichen Oberflächen (Böden, Treppen etc.) nach Inbetriebnahme des Geräts sowie eine regelmäßige Wartung. Ferner ist ausgiebiges Lüften nach der Veranstaltung – wenn möglich auch zwischendurch – sicher kein Fehler. Es sollte darauf geachtet werden, dass kein Fluid auf Mineralölbasis verwendet wird und die Maschine über einen korrekt arbeitenden Thermostat verfügt. Dieser sorgt dafür, dass der Nebelausstoß die richtige Temperatur besitzt, was die Bildung von Rückständen vermindert.
Generell gilt: Je geringer die Größe der Nebeltröpfchen und je kontrollierter der Nebelausstoß, desto geringer ist die Gefahr von Ablagerungen.
Gesetzliche Regelungen – Sicherheitshinweise
Der Gesetzgeber sieht keine expliziten Regelungen hinsichtlich des Feuchtigkeitsgehaltes von durch Nebelmaschinen ausgestossenem Aerosol vor. Allerdings lautet der § 30 der Vorschrift „BGV C1“ der Berufsgenossenschaft „Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung“ wie folgt: „Der Veranstalter hat dafür zu sorgen, dass durch den Gebrauch von Nebeleffekten Verletzungen sowie gesundheitliche Schädigungen vermieden werden.“ Dies bedeutet, dass bei Einsatz von chemisch erzeugtem Nebel die Bestimmungen der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) einzuhalten sind.
Hochwertige Nebelfluide verfügen in der Regel über ein Sicherheitsdatenblatt, dem detaillierte Hinweise
zur sicheren Anwendung entnommen werden können. Fehlt das Sicherheitsdatenblatt und ist dieses auch nicht online abrufbar, dann: Hände weg!
Eine Übersicht der verschiendenen Nebelfluide findest du HIER.